Sonntag, 27. September 2015

Pfalz Tour 2015 (Teil 2/3) - Weingut A. Christmann

Am zweiten Tag haben wir das Weingut A. Christmann in Gimmeldingen aufgesucht. Obwohl Regen gemeldet war, trafen wir bei strahlendem Sonnenschein vor dem Weingut ein. Dort haben wir nebst den 2014er GG’s auch eine kleine Kollektion Rieslinge aus der ersten Lage probiert. Diese haben mir bereits sehr gut gefallen und mit dem „Königsbacher Ölberg“, „Gimmeldinger Bienengarten“ und dem „Gimmeldinger Kapellenberg“ hat Christmann drei Weine im Sortiment, welche qualitativ nahezu auf Augenhöhe mit einem grossen Gewächs sind und mich absolut überzeugt haben.


Hier meine Notizen zu den Weinen aus der ersten Lage:

Gimmeldinger Bienengarten 2014

Fruchtbetonte und animierende Nase nach Apfel und einem Hauch exotischen Früchten. Schöne Balance am Gaumen aus Frucht, Würze und Mineralität. Bleibt lang haften und endet saftig, nachhaltig und auf der Frucht. Trinken jetzt bis 2026

Gimmeldinger Kapellenberg 2014
 
Unglaublich frisch und offen in der Nase, die klare Rieslingfrucht springt förmlich aus dem Glas. Das ist viel Leben drin und trotzdem wirkt der Wein ruhig und ernst. Am Gaumen halten sich Schmelz und Leichtfüssigkeit die Waage. Vibrierender und langer Abgang, das ist pure Lebensfreude! Trinken jetzt bis 2026

Königsbacher Ölberg 2014

Tief, komplex und reichhaltig in der Nase. Dahinter versteckt sich eine saftige Rieslingfrucht nach Apfel, Pfirsich und Steinobst. Am Gaumen dann cremig und schmelzig, zugleich auch würzig und leicht rustikal. Im Vergleich zum Bienengarten und dem Kapellenberg ist hier mehr Druck dahinter und trotzdem bleibt die Finesse nicht auf der Strecke  – für mich ist das GG-Niveau! Trinken 2016 – 2026+ 

Von den grossen Gewächsen waren zu diesem Zeitpunkt leider nur zwei Flaschen verfügbar. Diese haben allerdings absolut gereicht um mich von der 2014er Kollektion zu überzeugen, obwohl ich den "Mandelgarten" wirklich sehr gerne probiert hätte. Trotzdem: in Sachen Tiefe und Extrakt haben die beiden GG's "Reiterpfad" und "Idig" nochmals etwas mehr zu bieten als die Weine aus der ersten Lage, jedoch ohne dabei an Finesse einzubüßen...

 

Reiterpfad GG 2014

Auch hier springt die Frucht beinahe aus dem Glas und das obwohl der Wein ruhig ist und eine enorme Eleganz aufweist. Es steht alles gut in Balance und trotz der verführerischen Frucht ist er komplex, tiefgründig und voller Mineralität. Endet lang, saftig, einer delikaten Herbe und grandioser Spannung! Trinken 2016 – 2028+

Idig GG 2014

Die Nase ist der Wahnsinn – Gelber Pfirsich, Aprikosen, Gewürze und etwas kalter Rauch. Sehr straff auch am Gaumen wo er trotz seiner Konzentration auch tänzerisch und verspielt wirkt. Sehr komplex, enorm aromatisch und einer köstlichen Extraktsüsse. Ein Mund voller Wein mit allen Facetten, das ist Riesling pur – gross! Trinken 2017 – 2030+




Fazit

Einfach genial wie die 2014er von Christmann voller Leichtigkeit und Frische daherkommen und trotzdem derart viel Aroma ins Glas zaubern. Zudem wird hier versucht, die Eigenschaft der jeweiligen Lage wiederzugeben und das mit Erfolg. Ebenfalls sind die Weine wieder etwas leichtfüssiger und zugleich etwas zugänglicher geworden, was mir besonders gut gefällt. Selbst die Ortsrieslinge „Ruppertsberg“ und „Königsbach“ zeigten viel Qualität und Charakter - die perfekten Weine um die Zeit zu überbrücken bis sich die Grossen Gewächse entfaltet haben. Da ich besonders viel Freude am "Reiterpfad", "Ölberg" sowie am "Gimmeldinger Kapellenberg" hatte, habe ich mir einige Flaschen davon gesichert.

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